Umfrage zum Bestellerprinzip: Besseres Image, weniger Aufträge – Was Makler ab dem 1. Juni erwarten 

house-435618_1280Immobilienmakler rechnen mit Einführung des Bestellerprinzips am 1. Juni mit weniger Aufträgen von Vermietern, aber auch mit einem positiven Effekt auf das Image der Branche. Das ergab eine deutschlandweite Ad-HocUmfrage der unabhängigen Immobilienberatung HAUSGOLDunter 300 Immobilienmaklern. Von den Befragten stimmten 84 Prozent der Aussage zu, dass Vermieter künftig seltener Makler beauftragen werden. 59 Prozent glauben, dass ihre Courtage niedriger ausfallen wird, 21 Prozent sehen dadurch ihre Existenz gefährdet.

Bestellerprinzip: Schlechte Zeiten für schwarze Schafe

Immobilienmakler versprechen sich aber nicht nur Schlechtes von dem neuen Gesetz: 74 Prozent der Befragten glauben, dass es schwarze Schafe durch das Bestellerprinzip schwerer haben werden. Dass gute Makler trotz Bestellerprinzips erfolgreich sein werden, davon sind hingegen 78 Prozent überzeugt. Hier zeigt sich allerdings auch, dass Makler großer FranchiseUnternehmen wie Engel & Völkers oder RE/MAX deutlich optimistischer sind als freie Makler. Während in der Gruppe der Franchise-Nehmer rund 69 Prozent der Meinung sind, dass das Bestellerprinzip dem Image der Branche nützen wird, teilen nur 43 Prozent der freien Makler diese Meinung.

Fortbildung, Werbung, Rabatte: Makler planen spezielle Aktionen

Um auch nach Einführung des Bestellerprinzips Kunden zu gewinnen, planen viele Makler spezielle Angebote wie Rabatt- oder Mailing-Aktionen (35 %), vermehrte Anzeigenschaltung (27 %) oder häufigere Akquise auf Messen und Veranstaltungen (25 %). 18 Prozent gaben an, sich mehr fortbilden zu wollen. Auch hier zeigen sich Unterschiede zwischen Franchise- und freien Maklern: Während bei den Franchise-Maklern 29 Prozent Fortbildungen planen, sind es bei den freien Maklern 13 Prozent. Mehr Akquise auf Veranstaltungen wollen 37 Prozent der Franchise-Nehmer und 17 Prozent ihrer freien Kollegen umsetzen.

Makler befürchten durch das Bestellerprinzip Nachteile für Mieter Ob Franchise-Nehmer oder freier Makler – in einem Punkt ist sich die Branche einig: 71 Prozent sind der Überzeugung, dass die Bedingungen für Mieter sich durch das neue Gesetz verschlechtern werden. 76 Prozent fürchten, dass Vermieter die Courtage künftig trotz Bestellerprinzips zum Beispiel über Abschläge auf ihre Mieter umlegen.

Bildquelle: Pixabay-User tkoch

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3 Antworten

  1. Aderius sagt:

    Durch die neue Gesetzgebung werden Vermieter künftig seltener Makler beauftragen, dass wird ganz sicher so passieren. Nachdem den Makler der Vermiete selbst bezahlen muß und nicht mehr der Mieter. Natürlich wird es Vermieter geben, die die Kosten für den Makler auf die Miete und so auf den Mieter umlegen, aber im ersten Moment werden die Makler weniger Aufträge bekommen. Von dieser Gesetzes-Änderung werden die Mieter auf lange Sicht trotzdem leicht profitieren. Gruß Aderius (http://aderius.de/)

  2. Letzten Endes führt die Einführung vom Bestellerprinzip zu einer Professionalisierung der Branche. Viele Makler trifft dies hart aber in den Großstädten gibt es ohnehin ein großes Überangebot an Maklern. Die Unternehmen, die einen wirklich guten Service bieten profitieren von der Einführung des Gesetzes. Ob die Gesetzesanpassung wirklich oder nur augenscheinlich im Sinne des Volkes ist und doch schlichtweg nur zu höheren Steuereinnahmen führt – darüber darf spekuliert werden.

  3. Jana sagt:

    Ich muss sagen, seit der Einführung des Bestellerprinzips sind die Wohnungen bei uns rar geworden. Dadurch, dass wir keine reinen Wohnungsmakler sind, sondern auch Hausverkauf und Vermittlung von Ferienobjekten anbieten, können wir die Einbußen puffern. Dennoch haben wir gern Wohnungen vermittelt. Wir hatten sowohl Geschäftskontakte zu Hausverwaltungen als auch zu privaten Vermietern. Seit der Einführung des Bestellerprinzips sind eher private Vermieter bereit, mit uns zu arbeiten. Die Hausverwaltungen haben sich zum großen Teil zurückgezogen.

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