Der Film –Sommer im Garten
Wie es dazu kam
Hätte mir vor ein paar Jahren nicht ein fast neunzig jähriger Mieter der Parterrewohnung gesagt: -Der Garten sieht altmodisch aus, viereckig und langweilig. Neue Gärten haben keine 90 Grad Winkel mehr.-, wäre ich damit nie angefangen. Aber bei genauerer Betrachtung des Gartens habe ich festgestellt, er hat Recht gehabt. Ein umlaufender Weg, Spielstangen für die Kinder, oder auch zum Teppichklopfen geeignet und jede Menge hohes Gebüsch und Rosenstöcke, denen man ihr Alter schon ansah, durch dicke abgestorbene Triebe, aus denen niemals mehr eine Blüte das Licht des Tages erblicken wird.
Nachdem ich jetzt mehr als 3 Jahre an der Realisierung meiner Vorstellung von einem außergewöhnlichen Garten gearbeitet habe, erscheint mir dieser Sommer als der genau Richtige für diesen Film.
Alle Pflanzen sind angegangen, die Unkrautvliese verrichten ihren Dienst, die Akelei blüht zum zweiten Mal und der Grundwasserbrunnen arbeitet zuverlässig. Ich habe unter den Pfingstrosen sogar schon einen Frosch ausmachen können und wenn nach dem Rasenmähen allerlei Vögel die Wiese bevölkern und bei der Suche nach Regenwürmern fündig werden, scheint es mir, der Erde geht es auch gut.
Die Thujahecke hat stolze zwei Meter erreicht und lässt keinen Blick mehr auf den kleinen Geräteschuppen zu, der sich dahinter befindet. Einige Fugen zwischen den grauen und gelben Granitsteinen der Sitzfläche sind leicht vom Regen ausgeschwemmt worden und der ideale Nährboden für Löwenzahn.
Ich werde auch nicht mehr darüber nachdenken, wie oft ich beim Tragen diverser Steine am nächsten Tag einen Muskelkater hatte oder beim Duschen feststellen musste, dass mein Körper dutzende blutender Schnittwunden aufwies, wenn mal wieder die Weißdornhecke oder der Ilex geschnitten werden mussten. Nein, nach der Elektrifizierung des Gartens, die es mir jetzt erlaubt, mit Hilfe einer Fernbedienung sogar den Springbrunnen in Gang zu setzen, bin ich schon sehr zufrieden mit dem Ergebnis, zumal ich gestern schon einige reife Johannisbeeren gepflückt habe, die allerdings kein Törtchen zu Gesicht bekamen, denn ich habe sie alle sofort gegessen, genauso wie einige Stangen Rhabarber zuvor.
Die Zukunft heißt Behutsamkeit
Ab jetzt heißt es, den Zustand des Gartens zu erhalten und an einigen Stellen kleine Veränderungen vorzunehmen, die dadurch hervorgerufen werden, dass Pflanzen, besonders Gräser und Bodendecker wachsen. Auf der rechten Seite des Gartens befinden sich ca.400 kg Steine, von denen die meisten nicht mehr sichtbar sind, weil sie überwuchert wurden.
Jetzt heißt es, ein geschicktes Händchen zu haben, um die Steine wieder sichtbar zu machen, aber gleichzeitig die Gräser und Bodendecker nicht zu extrem zu beschneiden, oder im schlimmsten Fall, zu entfernen.
Asiagarten hin oder her
Nach dem Studium diverser Bücher über asiatische Gartengestaltung, ja auch ich hatte einmal vor, mir eine Kiesharke zu kaufen, bin ich zu der Überzeugung gekommen, der Garten sollte dem Besitzer gefallen und Freude bereiten und nicht 100 prozentig einem vorgegebenen Stil folgen. Im Garten befinden sich neben vier kleinen Bonsais, die auch den Winter draußen verbringen, 2 große Johannisbeersträucher und zwei, schon sehr alte Rhabarberpflanzen. In ihm wachsen auch Lilien, zurzeit beginnen die Feuerlilien zu blühen. Na und, sieht doch schön aus.
Ich kann Ihnen den Film -Sommer im Garten- nur wärmstens empfehlen, oder besuchen Sie meine Homepage: www.asiatische-gartengestaltung.de