Vermieter-Tipp: Geld verdienen mit Solaranlagen
Vermieter müssen ihre Immobilien für die Zukunft rüsten. Der Klimawandel hat den Blick auf erneuerbare Energien verschärft, doch viele Menschen können die hohen Einstiegskosten und Investitionen für den Bau einer Solaranlage auf dem Dach nicht tragen, denn bis sich eine Solaranlage finanziert hat und die Amortisationszeit vorbei ist, müssen eben diese Kosten mithilfe von Eigenkapital, Fördermittel oder Krediten vorfinanziert werden.
Es gibt aber ein vielversprechendes und lohnendes Konzept für Immobilieneigentümer, die Wohneinheiten vermieten, nämlich das Mieterstrommodell und dieses möchte ich als Denkanstoß und Tipp für ebendiese Vermieter hier näher erläutern.
Inhaltsverzeichnis
Das Mieterstrommodell: Nachhaltige Energie für Mieter direkt vom Dach
Das Mieterstromkonzept ist eine innovative Möglichkeit, Mietparteien direkt mit erneuerbarem Strom aus einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf dem Dach des Wohngebäudes zu versorgen. Der erzeugte Strom wird direkt vor Ort genutzt, ohne das öffentliche Stromnetz zu durchlaufen. Dadurch entfallen Netzentgelte, Stromsteuer und einige Umlagen, was den Mieterstrom für Bewohner oft günstiger macht als der Strom vom Energieversorger.
Wie funktioniert Mieterstrom?
- Photovoltaikanlage auf dem Dach: Der Vermieter oder ein externer Anbieter (z. B. ein Energieunternehmen) installiert eine Solaranlage auf dem Gebäude.
- Direktverbrauch durch Mieter: Der erzeugte Solarstrom wird direkt an die Mieter geliefert. Ein Messsystem erfasst den individuellen Verbrauch.
- Ergänzung durch Netzstrom: Wenn die PV-Anlage nicht genug Strom liefert (z. B. nachts oder bei schlechtem Wetter), wird der zusätzliche Bedarf aus dem öffentlichen Netz gedeckt. Dies kann jedoch durch Batterien zusätzlich gemindert werden, wenn der Strom in der eigenen Immobilie gespeichert wird.
- Abrechnung über den Mieterstromanbieter: Der Anbieter, meist der Vermieter oder ein beauftragtes Energieunternehmen, übernimmt die Abrechnung mit den Mietern.
Vorteile des Mieterstrommodells
- Kostenvorteil: Mieterstrom ist oft günstiger als herkömmlicher Netzstrom und geben Ihnen die Kontrolle über den Strompreis in der eigenen Immobilie.
- Nachhaltigkeit: Der Eigenverbrauch von Solarstrom reduziert CO₂-Emissionen und das Konzept kommt bei potenziellen Mietern, die ebenfalls ein Gespür für Nachhaltigkeit haben besser an, da „Grüner Wohnen“ immer beliebter wird.
- Unabhängigkeit: Mieter können sich von klassischen Energieversorgern lösen. Dies bedeutet auch, dass den Mietern ein attraktives Angebot für den selbst produzierten Strom gemacht werden kann, der auf dem hart umkämpften Wohnungsmarkt einen Wettbewerbsvorteil für den Vermieter darstellt.
- Attraktive Förderungen: Staatliche Zuschüsse und steuerliche Vorteile unterstützen das Modell. Aktuell werden im Bereich der „Technologieoffenheit“ viele Konzepte rund um PV-Anlagen großzügig vom Bund oder den Ländern gefördert. Ich habe für Recherchezwecke mit einem Freund der Sunwood-House GmbH aus
Herausforderungen und Voraussetzungen
- Der Vermieter oder ein externer Betreiber müssen die Infrastruktur bereitstellen. Dies bedeutet, dass Sie als Vermieter Ihre Immobilie mit einer PV-Anlage und dem notwendigen Ausbau des internen Stromnetzes ausstatten müssen. Von der Planung, über den Aufbau, bis hin zur Installation des Mieterstromkonzeptes bekommen Sie von erfahrenen Unternehmen im Bereich der PV-Anlagen tatkräftige Unterstützung.
- Gesetzliche Vorgaben wie das Mieterstromgesetz regeln die Umsetzung und Förderung. Das Mieterstromgesetz (seit 2017 in Kraft) regelt die Förderung von Strom, der aus Photovoltaikanlagen auf Wohngebäuden stammt und direkt an Mieter geliefert wird, ohne das öffentliche Netz zu nutzen. Ziel ist es, die Energiewende auch für Mieter zugänglich zu machen. Dieser regelt auch, dass der Preis für den verkauften Strom an Ihre Mieter nicht höher als 90% sein darf, wie er ansonsten vom örtlichen Grundversorger kosten würde, um das Model wirklich für Mieter und Vermieter attraktiv zu gestalten.
- Der wirtschaftliche Betrieb hängt von Faktoren wie Gebäudegröße, Sonneneinstrahlung und Investitionskosten ab. Die meisten Unternehmen bieten eine kostenlose Begehung und anschließende Berechnung an, damit sich die Wirtschaftlichkeit im Vorfeld überprüfen lassen kann.
Für wen lohnt sich Mieterstrom?
- Mieter, die von günstigem und grünem Strom profitieren möchten.
- Vermieter, die die Attraktivität ihrer Immobilie steigern und nachhaltige Energiekonzepte umsetzen wollen.
- Energieunternehmen, die als externe Betreiber Mieterstrommodelle anbieten.
Mieterstrom bietet eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zur herkömmlichen Stromversorgung und trägt aktiv zur Energiewende bei. Mehr über Mieterstrom gibt es hier zu lesen.
Kostenloser Strom für Vermieter
Immobilienbesitzer von Mehrfamilienhäuser, die selbst eine Wohneinheit bewohnen, könnten somit dafür sorgen, dass die Solaranlage für kostenlosen Strom sorgt und der Verkauf des produzierten Stroms die PV-Anlage und dem Photovoltaik-Mieterstrom schnellstmöglich amortisieren. In perfekten Konzepten für den Kauf und die Finanzierung eines Mehrfamilienhauses wäre es dann vielleicht möglich, sämtliche Kredite über Mieteinnahmen und Stromverkäufen zu planen, um mietfrei und mit kostenlosen Strom leben zu können.
Ich kenne das aus der Familie, dass das mietfreie Wohnen als Besitzer eines Mehrfamilienhauses bei gleichzeitiger Finanzierung möglich ist, aber wenn über das Mieterstromkonzept mit passendem Solarkonzept dieser Posten auch wegfällt, dann lohnen sich die Investitionen in diese Art der Immobilien umso mehr.
Solaranlagen bzw. PV-Anlagen sollten übrigens auch versichert werden und dazu haben wir hier einen entsprechenden Ratgeber bereits veröffentlicht.