Architektur im Ruhrgebiet: Zechenhäuser
Zeche Zollverein in Essen (NRW) |
Das Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen ist ein geschichtsträchtiges Gebiet in Deutschland. In Essen und Umgebung lebte die Region sehr lange von den Kohlevorkommen und die damit verbundenen Zechen. Die vielen Zechenarbeiter waren damals in Siedlungen untergebracht, die durch die Nähe zum Kohleabbau nicht selten sehr grau waren. Im Ruhrgebiet erzählen Großmütter und Großväter noch immer gerne, dass an ein Öffnen der Fenster in diesen Siedlungen nicht zu denken war und die Fensterbänke täglich mit daumendicken Staubschichten bedeckt waren.
Die Kumpel unter Tage waren eine eingeschworene Truppe von Arbeitern, die eine ausgeprägte Kneipenkultur entwickelten. Die Kneipen im Ruhrgebiet haben einen unverwechselbaren Arbeitercharme. Das Feierabendbier ist des Kumpels liebstes Getränk nach einer harten Schicht, die zum Erfolg des Ruhrgebiets in der Zeit der Industrialisierung beigetragen hat.
Veltins Arena auf Schalke, der Spielstätte von FC Schalke 04 |
Auch der Fußball ist im Ruhrgebiet ein fester Bestandteil seiner Kultur, denn wenn die Ruhrpott-Vereine Borussia Dortmund, FC Schalke 04, Vfl Bochum oder auch der MSV Duisburg spielen, dann sind die Stadion voll und die Begeisterung grenzenlos. Das ehemalige Spiel des einfachen Mannes ist aus dem Ruhrgebiet nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 2011 durfte der Pott die Meisterschaft von Borussia Dortmund feiern.
Die Mannschaft ist voll mit jungen Nationalspielern, die 2012 den Kampf um die Europameisterschaft aufnehmen werden.
Diese Kohlenpott-Kultur spiegelt sich auch in der Architektur wieder, so dass Zechenhäuser (auch Huthaus genannt) im Ruhrpott wertvolle Prestigeobjekte sind. Sie werden gerne als Ein- oder Mehrfamilienhäuser genutzt, als modernisierte Appartements oder auch als Geschäftsräume in Form von Gewerbeimmobilien.
Das Huthaus war ein zentrales Verwaltungsgebäude in einem Bergwerk, dass neben der Funktion einer Verwaltung, auch als Wohnung, Werklager, Werkstatt oder Materiallager fungieren konnte. Diese Mehrzweckhäuser hatten zwischen zwei und drei Etagen, waren ausgestattet mit einem Betraum und einer Orgel und dienten auch der Funktion eines Versammlungsraums für die Bergleute.
Viele dieser Zechenhäuser stehen heute unter Denkmalschutz, denn das Ruhrgebiet versteht es seine Kultur zu bewahren. Dieses Engagement wurde 2010 mit der Auszeichnung Kulturhauptstadt Europas belohnt.