Kletterpflanzen
Kletterpflanzen verschönern triste Wände, Schuppen oder unansehnliche Mauern. Sie haben für ihren Wuchs eine Klettertechnik entwickelt, zum Beispiel durch Haftwurzeln. Die dort befindlichen Haftscheiben bilden bei Berührung eine Art Klebstoff für die Pflanze. So kann es vorkommen, dass der Efeu sogar an einer Fensterscheibe haftet. Sowohl der Efeu als auch die Trompetenblumen und die Kletterhortensie werden deshalb als Selbstklimmer bezeichnet.
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Gerüstkletterer
Kletterpflanzen wie die Clematis, die Weinrebe oder das Geißblatt, die ohne Wuchshilfe nicht in die Höhe wachsen würden, bezeichnet man als Gerüstkletterer. Ein sehr typisches Beispiel für diese Art ist der Hopfen, der bei ausreichendem Nährstoffangebot und einem für ihn guten Boden bis zu sechs Meter hoch werden kann. Seine dünnen Triebe wachsen pro Tag bis zu 30 cm.
Die Königin der Kletterpflanzen
Kletterpflanzen gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse, von ihr gibt es ca. 300 Arten, kaum jemand benutzt den Namen Waldrebe für sie, denn fast alle Gartenliebhaber nennen sie Clematis. Die Clematis rankt mit Hilfe ihrer krümmungsfähigen Blattstiele und die Art Clematis Montana kann eine Wuchshöhe von zwölf Metern erreichen. Die Artenvielfalt der Clematis ist fast unerschöpflich. Es gibt sie frühblühend, spätblühend, großblumig, duftend auch für die Topfbepflanzung und als Staudengewächs. Ihre Blütenvielfalt deckt fast das gesamte Spektrum eines Regenbogens ab.
Kletterpflanzen als Sichtschutz
Wer sich im Garten oder auf der Terrasse von neugierigen Blicken seiner Nachbarn oder von Fußgängern an der Grundstücksgrenze gestört fühlt, für den sind Kletterpflanzen als Sichtschutz die ideale Lösung. Während andere Pflanzen dafür Jahre benötigen, um als Sichtschutz dienen zu können, gibt es eine Sorte, die in Rekordzeit dafür sorgt. Ihr Name ist Prunkwinde (Ipomoea tricolor) Ihre großen marmorierten Trichterblüten sind das visuelle Highlight am Gartenzaun.
Iss mich einfach auf
Wer schon einmal in südlichen Ländern abends im Freien einen guten Rotwein getrunken hat, dem kann es passieren, dass er die Trauben des Weines probieren kann. Hoch oben in der Pergola wächst die Sorte Trauben, die sich von denen vom Weinberg nebenan in keinster Weise unterscheiden. Das lässt sich auch in unseren Breiten realisieren. Wer nicht unter die Winzer gehen will, kann es mit Brombeeren, Gurken oder Erbsen versuchen. Gerade für Kinder kann das sehr lehrreich sein, wenn sie sehen, wo das Essen herkommt und wie man es anpflanzt.
Efeu im Garten
Wer seine Efeupflanze blühen sehen will, muss Geduld mitbringen. Bis zu seiner Blüte dauert es etwa 20 Jahre. In seiner Altersform verändern die Blätter ihr Aussehen und seine Kletterfähigkeit lässt nach. Die gelblich grünen Blütenstände im Spätsommer sind die Nektarquelle für Insekten. Aus den Blüten entwickeln sich beerenähnliche Steinfrüchte.
Mit Achtung zu genießen
Die knapp 1cm großen grün-schwarzen Beeren des Efeus können in geringer Menge Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Obwohl der Efeu (Hedera helix) im Jahr 2010 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt wurde, weil sein Extrakt in niedriger Dosis zur Heilung von Bronchialerkrankungen dient, sollte er nicht zur Begrünung von Hausfassaden eingesetzt werden. Der Klebstoff der Haftscheiben schadet dem Putz und die verholzten Triebe an der Hauswand hinterlassen schwarze Flecke, wenn der Efeu entfernt wird. Wenn der Efeu mal die Höhe des Fensters erreicht hat, dient er auch gleich als Kletterhilfe für Schnecken und anderen Arten von Kleingetier.